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Menschen im Hospiz

Erich Heider

Auf die unterschiedlichste Weise engagieren sich Ehrenamtliche im Hospiz Villa Auguste - ohne großes Aufsehen. Jede Woche dienstags ist der 85-Jährige Erich Heider bis zu drei Stunden im Haus. Er ist studierter Theologe, verheiratet und hat drei Kinder.

Wie bringen Sie sich im Hospiz ein?

Seit etwa 5 Jahren setze ich mich an die Betten der Bewohner dieses Hauses. Die Sozialarbeiterin des Hospizes bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern meine Zeit an und die meisten nehmen dieses Angebot gern an. Ich höre ihnen vor allem einfach zu, lasse sie erzählen, was sie möchten. Da ist mir meine frühere Tätigkeit als Eheberater eine Hilfe. Mit so einfachen Fragen wie „Wie fühlen Sie sich hier?“ komme ich schnell ins Gespräch. Mir geht es darum, einfühlsam mit den am Lebensende Stehenden umzugehen. Die allermeisten wissen, dass das Leben jetzt für sie zu Ende geht. Sie sind zufrieden, da sie hier im Haus sehr gut betreut werden und schmerzarm sind.

Was beobachten Sie, was steht am Lebensende im Vordergrund?

Die Menschen möchten ihr eigenes Leben noch einmal reflektieren. Was war gut oder eben nicht so gelungen in meinem Leben? Das zweite belastet ja manch einen noch bis zu seinem Ende. Im Gespräch wird die Last oft leichter. So können die Bewohner ihr Leben annehmen, wie es ist. Bei den meisten steht große Dankbarkeit im Vordergrund.

Welche Begebenheit hat Sie mal besonders berührt?

Das war erst kürzlich. Da streckte eine Bewohnerin ihre Hand aus und hält meine Hand fest, als ob sie Abschied nehmen möchte und einen Halt sucht. Das hat mich noch lange sehr bewegt, weil ich da gemerkt habe, dass sie den persönlichen Kontakt durch den Händedruck verstärken möchte. Oder noch ein anderes Beispiel aus der jüngsten Zeit. Eine Bewohnerin ist froh und dankbar für ihr jetziges Leben im Hospiz. Auch, weil dadurch ihre Kinder von der Sorge um ihre Mutter ein großes Stück weit entlastet sind. Nach solchen Erfahrungen gehe ich froh und zufrieden nach Hause. Andere Begegnungen belasten mich. Da habe ich eine Möglichkeit zur Supervision außerhalb des Hauses.

Warum tun Sie diese Arbeit?

Ich möchte den Menschen an ihrem Lebensende nahe sein, damit sie möglichst nicht einsam leben und sterben müssen. Damit war ich hier sofort willkommen. Ich freue mich auf jeden Dienstag.

Gibt es etwas, das Sie hier gelernt haben?

Die Arbeit und den Einsatz der Schwestern habe ich hier neu schätzen gelernt. Die Art, wie sie die Bewohnerinnen und Bewohner annehmen und wie sich einbringen, damit diese sich wohlfühlen und die Hingabe ihres selbstlosen Dienstes berühren mich sehr. Eine eigene Erfahrung durch diese Arbeit ist eine neue Achtsamkeit für mein Leben.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Hospiz Villa Auguste Leipzig

Kommandant-Prendel-Allee 106
04299 Leipzig

Tel:  0341 / 86 31 830
Fax: 0341 / 86 31 8359

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Leitung

Beatrix

Geschäftsführerin und Hospizleiterin
Ivonne Hentschke

 

 

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Pflegedienstleiterin 
Susanne Meier

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