30 Jahre Hospizverein
Glücksfunken-Chorkonzert mit Madrigio
Kürzlich war der Stötteritzer Kammerchor Madrigio unter Leitung von Sandra Havenstein erstmals zu Gast. Der Auftritt war ein Geschenk anlässlich des 30. Jubiläums des Hospizvereins Leipzig und brachte entspannte Chormusik ins Haus.
Ein Chorkonzert im Hospiz ist immer wieder eine besondere Herausforderung. Die berufstätigen Amateuresängerinnen und -sänger müssen einen Termin finden, an dem sie "singfähig" werktags und nicht zu spät für unsere Hospizgäste auftreten können. Verbindlichkeiten wie Musikunterricht müssen umgeplant, Babysitting und anderes mehr organisiert werden. Wie viele Zuhörende es dann letztendlich geben wird bleibt dabei stets ungewiss. Und dann sollte möglichst das Wetter stimmen. Eigentlich war ein Gartenkonzert bei wonnigem Maiwetter angesetzt, aber dann schlug das Wetter um und das akkustisch bestens geeignete historische Treppenhaus wurde Konzertort. Unprätentiös wie der Chor ist, kam er gut eingesungen - direkt vorm Haus bei Regen - zum Auftritt.
Die Leiterin des Chores Sandra Havenstein ist unmittelbare Nachbarin des Hospizes. Von ihrer Wohnung aus kann sie es sehen. Einfühlsam stellte sie ein passendes Programm zusammen, angefangen mit "Nun fanget an ein guts Liedlein zu singen" und "Leiptzigk, ich muss dich lassen". Nicht "Innsbruck", wie es in der bekannten Textfassung heißt. Die unbekannte Leipzig-Fassung ist aber ebenso antik und kommt dank Madrigio wieder ans Licht der Öffentlichkeit. Weiter ging es mit "Madrigalen“ (alten Volksliedern) und Liebesliedern. Zu Gehör kam auch Felix Mendelssohns "Verleih uns Frieden", der so bitter nötig ist in der heutigen Zeit. Mit einem Hoch auf die Musik „Viva la Musica“ und einem irischen Segenslied verabschiedete sich der Chor von den aufmerksam Zuhörenden.
Madrigio sang spürbar mit dem Herzen von Abschied, Liebe, Frieden und Hoffnung. Wir wissen dieses musikalische Geschenk sehr zu schätzen und danken dem Chor und dem initiierenden Hospizverein Leipzig sehr für ihr Engagement. Beim anschließenden Austausch kam der beidseitige Wunsch auf, bei Gelegenheit einen solchen harmoniereichen Auftritt zu wiederholen.
Hospizleiterin Sr. Beatrix Lewe im Gespräch mit Chormitgliedern